Hochzeitsbräuche, Volksglauben und Aberglauben.
Welche Frau hat nicht schon einmal an einer Hochzeit einen Brautstrauß gefangen? Doch wussten sie, dass dies zu einer langen Reihe von Hochzeitsbräuchen gehört, welche sich über Jahrhunderte entwickelt hat? Jedem Brauch liegt ein Glaube zu Grunde, der aber in der heutigen Zeit nicht mehr relevant ist, es geht hier um den Spaß.
Verbrennen der Hose
Am Junggesellenabend im Münsterland wird oft die Hose des Bräutigams verbrannt. Dieses Ritual soll zeigen, dass der Bräutigam nun zukünftig nicht mehr die Hosen anhaben wird in der Ehe. Die Hose wird zusammen mit einer Flasche Korn vergraben, nach einem Jahr wieder ausgegraben und der restliche Schnaps getrunken. Dies soll das Glück des Brautpaares erhalten.
Baumstamm zersägen
Am Hochzeitstag wird direkt nach der Trauung ein Baumstamm vom frisch getrauten Ehepaar zersägt. Dies steht für die Gleichberechtigung, das Zuhören und die Zusammenarbeit in der Ehe.
Polterabend
Dieser Brauch stammt noch aus vorchristlicher Zeit. Am Tag vor der Hochzeit wird es richtig laut! Durch das Zerschlagen von Porzellan und Steingut sollen böse Geister vertrieben werden. Dabei darf allerdings kein Glas kaputt geschlagen werden, da dies Unglück bringt. Zum Schluss muss das Brautpaar die Scherben gemeinsam aufkehren.
Die Entführung der Braut
Irgendwann am Abend nach der Hochzeit wird die Braut von den gemeinsamen Freunden "entführt" und man besucht mir ihr verschiedene Kneipen. Der Bräutigam sucht seine Braut und muss jedesmal die Rechnung der Entführer bezahlen bis er sie findet. Dieser Brauch reicht zurück ins Mittelalter. Damals hatte der Adel das Recht, weibliche Untergebene zu entjungfern. Abgeholt wurden die Frauen damals von den Vasallen des Adels.
Das Werfen des Brautstraußes
Die Braut steht mit dem Rücken zu den unverheirateten Frauen und wirft ihren Strauß. Diejenige, die den Strauß fängt, wird angeblich als nächstes heiraten.
Es gibt noch viele weitere Bräuche rund um die Hochzeit, doch alle haben eins gemeinsam: Sie sorgen für Spaß und machen das Fest zu etwas Besonderem.